28. Mär 2019
Die Alljährliche Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Tirschenreuth
Die Feuerwehr der Kreisstadt hatte am vergangenen Samstag ihre Jahresmitgliederversammlung. Vorsitzender Markus Mayer begrüßte zum letzten Mal die Gäste und Feuerwehrkameraden zu diesem Anlass im „alten“ Feuerwehrgerätehaus im Lengenfelder Weg. Im nächsten Jahr wird diese Versammlung bereits in der „neuen Heimat“, im Neubau in der Mitterteicher Straße stattfinden.
Mayer blickte auf ein Ereignisreiches Jahr 2018 zurück, bei dem nicht nur der Neubau im Fokus stand, vielmehr das vorgezogene Jubiläum zum 150-jährigen Gründungsfest der Feuerwehr Tirschenreuth. Man könne die Anzahl der Sitzungen gar nicht festmachen, welche die Kameraden, Vorstände und Kommandanten abgehalten haben, für das Jubiläum und aber auch für den Neubau.
Es gab aber noch viele andere Termine für die Vereinsmitglieder, wie zum Beispiel der traditionelle Maibaum aufstellen zusammen mit dem Trachtenverein am Marktplatz der Stadt Tirschenreuth, die Vatertags Wanderung, den Tagesausflug (letztes Jahr nach Klattau/Klatovy in Tschechien).
Aber jetzt steht dennoch die Fertigstellung der neuen Feuerwache und der damit verbundene Umzug im Mittelpunkt. Er dankte an dieser Stelle nicht nur seinen Kameraden im Voraus für die bevorstehenden Arbeiten, sondern auch ganz besonders dem Team des Architekturbüros Brückner & Brückner, den Stadträte, der Stadt Tirschenreuth und allen beteiligten der Stadtverwaltung für die hervorragende Zusammenarbeit, es sei ein großes Zeichen der Wertschätzung gegenüber der ehrenamtlichen Arbeit den Dienstleistenden, eine solche Unterstützung zu erhalten.
Kommandant Matthias Haulena hielt anschließend seinen ersten Jahresbericht als im letzten Jahr neu gewählter Kommandant der Tirschenreuther Wehr. Auch für die Organisation war es ein ereignisreiches Jahr, man könne auf den zweithöchsten Stand an Einsätzen in der Geschichte der Feuerwehr Tirschenreuth zurückblicken, nämlich 189 Einsätze. Das ist ein Zuwachs von 36 Alarmierungen im Vergleich zum Jahr 2017 (153), rechnerisch waren also die Floriansjünger aus Tirschenreuth alle 46 Stunden zur Hilfe für den Nächsten unterwegs, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Besonders die beiden Großbrände wurden von Haulena erwähnt. Während beim Brand eines Sägewerks in Großkonnreuth bei zweistelligen Minusgraden immer wieder die Armaturen einfroren und aufgetaut werden mussten um das Löschen möglich zu machen, hatten alle Feuerwehrmänner und -frauen im Sommer in Leichau bei über +35°C zusätzlich zu den Temperaturen des Brandes zu kämpfen. Besonders erwähnte er aber auch das Unwetter zu Fronleichnam, welches ziemlich jede Wehr in der Region in Atem hielt. Rund 20h waren hier 35 Dienstleistende der Feuerwehr Tirschenreuth an 25 Einsatzstellen in der Kreisstadt unterwegs, nicht nur zum Unwetter, sondern auch am darauffolgenden Tage.
Freudig konnte Haulena abschließend bereits einen kleinen Ausblick auf das folgende Jahr geben, denn hier steht die Anschaffung einer neuen Drehleiter auf der Agenda. Das jetzt 20 Jahre alte Fahrzeug müsse zum „großen Kundendienst“ dessen Kosten in keiner Weißen mit der Wirtschaftlichkeit einer Neuanschaffung gegenzurechnen wären.
Hier erging ein großes Lob und ein noch größerer Dank an die Angestellten der Stadt, Herrn August Trießl und Frau Ramona Thiermann für die tatkräftige Unterstützung der Wehr, seinen Stellvertretern Sladky und Keller und seinen Vorgängern Frank und Birner.
Jugendwart Sebastian Wiedemann
berichtete von Jahr 2018, fokussierend ebenfalls vom Jubiläum, welches ohne die
Mithilfe der 18 Jugendlichen aus der Jugendfeuerwehr wohl auch nicht so hätte
stattfinden können, wie es letztendlich abgelaufen ist.
Für die Jugendgruppe gab es im letzten Jahr insgesamt 63 Pflichttermine und zusätzlich 38 Unterrichte und Übungen wahrzunehmen. Darunter Leistungsabzeichen wie die deutsche Jugendleistungsspange oder der jedes Jahr stattfindende Wissenstest.
Aber auch an die Freizeit, Abenteuer und Unternehmungen wurde gedacht. So war die Jugendgruppe zusammen mit den Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Schwandorf für drei Tage in Berlin, hielten zu Pfingsten ihr traditionelles Zeltlager – zum ersten mal wieder „wie früher“ unter Ehren-Jugendwart Altenhofen: ohne Dixi-Toiletten und laufend Elektrizität. Aber eines der Highlights für die Jungs und Mädels war dann doch der nur alle zwei Jahre stattfindende „Berufsfeuerwehr-Tag“ zu Ostern, einer 24 Stunden Schicht mit rund 20 Einsätzen, Übungen, Unterrichten, Dienstsport, gemeinsamen Kochen und Verpflegung im Feuerwehrhaus.
Wiedemann dankte seinen Stellvertretern Stefan Bäuml, Johannes Werner und Ramona Gleixner, sowie den ständig paraten Unterstützern Lukas Fenzl und Sebastian Bäuml, der Feuerwehr- und Vereinsführung und ganz besonders dem Frank Altenhofen, welcher mit seiner (neuen) Wettkampfmannschaft bereits wieder voll im Training für den diesjährigen Bundeswettbewerb der deutschen Jugendfeuerwehren steckt, um die Titel des Kreis-, Bezirks- und Landesmeisters zu verteidigen und vielleicht auch wieder an zu den deutschen Meisterschaften anreisen zu können.
Lukas Fenzl hielt als stellvertretender Schülerwart einen kurzen Rückblick auf die Gruppenstunden der „Löschzwerge“, seiner Schülergruppe. Der Mitgliederstand zum Jahresende 2018 betrug 6 Jungs und 4 Mädchen, die in 33 Gruppenstunden spielerisch die Arbeit der Feuerwehr kennenlernen durften. Auch er dankte allen Unterstützern, der Kommandanten, der Vorstände für die hervorragende Zusammenarbeit und die stetig offenen Ohren für Belange der kleinsten.
Für Bürgermeister und
Ehrenvorstand Franz Stahl war es eine der emotionalsten Versammlungen seiner
Feuerwehrgeschichte, das letzte mal im Gerätehaus im Lengenfelder Weg, das
letzte mal nach bereits 55 Jahren. Er beteuerte, dass ohne das Ehrenamt, egal
ob Feuerwehr, Fußball- oder Handballvereine, Tanzgruppen, Faschingsverein usw.
in der Kreisstadt Tirschenreuth vieles nicht möglich wäre. Allerdings legte er
hierbei Wert darauf, dass die ehrenamtliche Arbeit der Rettungskräfte doch
etwas anders zu werten ist (alle 46 Stunden im Einsatz).
Größte Besorgnis bereitet Stahl die immer wieder in den Medien auftauchenden Meldungen über Übergriffe auf Sanitäter, Feuerwehrleute, Polizisten in der ganzen Republik. Viele Menschen in der Bevölkerung wird die Wertigkeit der Rettungskräfte erst dann Bewusst, wenn die deren Arbeit in Anspruch nehmen (müssen). Er fordert weiter ein konsequenteres Durchgreifen durch den Staat bei Gewalttaten gegen diese freiwilligen Helfer. Auch Stahl bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in allen Belangen. Die Stadt drücke hier die große Wertschätzung für die Feuerwehr aus, nicht nur für die Feuerwehr der Kreisstadt, auch für alle eingemeindeten Wehren, keine würde vernachlässigt oder müsse in irgendeiner Art und Weise Abstriche machen. Er sprach seinen Stadtratskollegen den größten Respekt aus, da sie von selbst die Notwendigkeit aller Gerätschaften erkennen, welche für den Feuerwehrdienst notwendig sind und so auch beschafft werden können.
Heinrich Bayreuther, Thomas Sladky und Martin Kühn wurden für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt, Gerhard Reisnecker und Harald Weiss bereits für 40 Jahre.
Weiter wurden eine Vielzahl von aktiven Dienstleistenden für langjährigen Feuerwehrdienst geehrt, der leider die letzten Jahre immer wieder etwas in Vergessenheit geriet. Sebastian Bäuml, Christian Nurtsch, Nico Blei, Johannes Helgert, Michael Kiermaier, Peter Trottmann, Sebastian Wiedemann und Stefan Bäuml bekamen das Ärmelabzeichen für 10 Jahre Feuerwehrdienst, Christian Betzl, Sebastian Denk und Hans Maenner wurden für 20 Jahre und Daniel Birkner, Rainer Burkhard, Roland Frank, Jörg Wiedemann und Matthias Haulena für 30 Jahre aktiven Feuerwehrdienst.